Die Türsteher der Versicherung
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„Du kommst hier nicht rein!“ – Diesen Satz haben wir vermutlich alle schon einmal gehört, als wir abends in einen Club wollten. Einige haben das leider auch schon bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung gehört.
Aber warum ist das so? Gehen die Türsteher der Versicherung hierbei willkürlich vor, weil ihnen das Outfit oder die Schuhe nicht passen?
Das ist bei Weitem nicht so!
Die Türsteher – die bei der Versicherung Risikoprüfer:innen heißen – schützen mit diesen Aussagen das Kollektiv der bereits Versicherten.
Um den Hintergrund dieser Entscheidungen etwas zu verbildlichen, gucken wir uns doch einmal an, was eine Versicherung ist.
Viele Personen (das Kollektiv der Versicherten) zahlen den für sie adäquaten Beitrag in einen großen Topf ein. Aus diesem Topf wird dann das Geld genommen, um – wenn es einer Person aus diesem Kollektiv schlecht geht – finanzielle Unterstützung zu geben.
Das Ganze ist extrem solidarisch und gerecht.
Würde jetzt jeder und jede „einfach so“ und unabhängig seines oder ihres individuellen Risikos, einen einheitlichen Beitrag in diesen Topf werfen, könnte es für die anderen ungerecht werden.
Ist nämlich bereits vor dem Eintritt in den „Club“ ersichtlich, dass er oder sie eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, einmal Geld aus dem Topf zu bekommen, ist das vermutlich nicht im Sinne der anderen Clubbesucher.
Genau aus diesem Grund gibt es Gesundheits- und Risikofragen, wenn man eine Versicherung beantragen möchte.
Die Risikoprüfer:innen checken dabei ab, ob der aktuelle Gesundheitszustand und die Tätigkeiten / Hobbies in einem ausgewogenen Verhältnis zur allgemein statistisch berechneten Eintrittswahrscheinlichkeit stehen, Geld aus dem Topf zu bekommen.
Passt dieses Verhältnis nicht, gibt es drei Möglichkeiten:
- Bestimmte Erkrankungen werden ausgeschlossen.
- Um das Verhältnis auszugleichen, muss ein höherer Beitrag gezahlt werden (Risikozuschlag).
- Der Eintritt in den Club wird verwehrt.
Wichtiger Hinweis:
Nur, weil ein Türsteher sagt, dass man nicht reinkommt, heißt das noch lange nicht, dass die Türsteher der anderen Clubs das auch so sehen. Darum lohnt es sich im Vorfeld bei mehreren Clubs – im besten Fall anonym – anzufragen. Hierbei unterstützen die unabhängigen Szene-Insider… ääh… Versicherungsmakler:innen.